Katholische Pfarrgemeinde  Dom zum Heiligen Kreuz

Nordhausen

Liturgie - Der Zweite Blick

 

 

Foto: Peter Kane


Der Dreifaltigkeitssonntag ist auch eine Einladung, darüber nachzudenken, wie Ihnen der dreifaltige Gott begegnet. Da muss Gottvater nicht der Mann mit dem Bart sein, der Sohn nicht der Gekreuzigte und Auferstandene, der Heilige Geist nicht die Taube. Denn die Liebe Gottes, die ins Leben ruft, die erlöst und rettet, die begeistert, tröstet und ermutigt, die kann mir und Ihnen ganz unterschiedlich begegnen.


Der christliche Glaube
an den dreifaltigen Gott hat
seinen guten und tiefen Sinn.
Er beschreibt, dass Gott
ein lebendiger Gott ist.
Er beschreibt, dass er in sich
Leben und Beziehung ist.
Er beschreibt, dass Gott
Beziehung aufnehmen kann und will
mit der Welt und seinen Geschöpfen.
Gott kann und will sich ganz verströmen
in die Welt und seine Geschöpfe.


Bibelwort: Johannes 16,12-15 (Evangelium vom Dreifaltigkeitssonntag)

AUSGELEGT!

Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit …
Abschied tut weh: Abschied vom Vertrauten, von Hoffnungen, von geliebten Menschen, von Jesus. Viele kennen dieses Gefühl: Man möchte das Geliebte festhalten. Der Gedanke, etwas so Kostbares loszulassen, ist kaum zu ertragen. Noch nicht. Auch die Jünger mögen sich ein Leben ohne Jesus überhaupt nicht vorstellen. Am liebsten möchten sie sich die Ohren zuhalten und nichts davon hören. Jesus hat Geduld mit ihnen. Behutsam bereitet er ihre Sinne auf das vor, was weiterwirkt: Mitten in der Leere, die sie sich in ihrer Verzagtheit schon ausmalen, wird etwas Neues für sie an Raum und Bedeutung gewinnen. Auch, wenn sie davon jetzt noch nichts spüren. Was kommen und bleiben wird, ist der Geist, durch den sie deutlicher als zuvor Gottes Liebe erkennen werden. Dafür hat Jesus unter ihnen gelebt. Und diese Liebe, die die Jünger durch ihn erfahren und begreifen konnten, wird nun weiter unter ihnen wohnen. Sie bleibt durch Gottes Geist lebendig. Sie zeigt sich mit einer Geistkraft, die eine tiefe Verbundenheit schenkt – auch und gerade dann, wenn Jesus nicht mehr sichtbar vor ihnen steht. Schwer zu begreifen, das alles. Noch immer schwer zu begreifen, was im Geist der Liebe möglich ist – bis heute.

Susanne Brandt



Quelle: Bermoser + Höller Verlag AG
Foto: Peter Kane
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