Katholische Pfarrgemeinde  Dom zum Heiligen Kreuz

Nordhausen

Liturgie - Da staune ich aber...


Confessio Augustana:
Fest der Ökumene

Foto: Peter Kane +

„Auf dass sie alle eins sein.“ So steht es über einem Bild des Reformators Philipp Melanchthon, der wahrscheinlich der wichtigste Mitstreiter Martin Luthers gewesen ist, doch immer hinter ihn in den Hintergrund tritt.
Heute, am Gedenktag der Augsburgischen Konfession, soll er einmal im Mittelpunkt stehen, der für die Formulierung des Augsburger Bekenntnisses, das auf dem Augsburger Reichstag am 25. Juni 1530 veröffentlicht wurde, federführend war und die Schrift auch zeitlebens als sein privates Werk betrachtete.
„Auf dass sie alle eins sein.“ Auch wenn das Augsburger Bekenntnis die erste und bis heute eine der wichtigsten evangelischen Bekenntnisschriften ist, ist sie auch ein Dokument versuchter Ökumene. Denn Philipp Melanchthon war es wichtig, die Einheit des reformatorischen Glaubens mit der abendländischen kirchlichen Tradition durch die Confessio Augustana zum Aus-druck zu bringen.
Diese Kompromissbereitschaft brachte ihm auch Kritik ein: Vielen erschien der sanftere der beiden großen Wittenberger Theologen nicht „protestantisch“ genug, obwohl viele seiner Formulierungen maßgeblich evangelische Positionen markieren. Luther sah das anders: Er anerkannte gegenüber dem Kurfürsten das von Melanchthon 1530 entworfene Augsburger Bekenntnis: „Ich weiß daran nichts zu ändern und zu bessern und würde sich auch nicht schicken, denn ich nicht so sanft und leise treten kann als Meister Philipp.“
Die Reformation war Teamwork – und das sollte uns bis heute zu denken geben.

Bei allen Reformbestrebungen und trotz aller Meinungs- und vielleicht auch Mentalitätsunterschieden – große Ziele sind auch heute in der Ökumene nur gemeinsam zu erreichen.


Quelle: Image-Online; Bergmoser + Höller Verlag AG
Bild: Foto: Peter Kane

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